Bilanzierung des Verhaltens hormonell wirksamer synthetischer Stoffe mit Hilfe von 14C radioaktiv markierten Verbindungen in Modellversuchen verschiedener Klärwerksstufe (UBC)

Projektlaufzeit: 1999 - 2004      

Leitung:

Dr. rer nat. Burkhard Schmidt
Prof. Dr. rer. nat. Ingolf Schuphan


Bearbeitung:

Markus Naaßner


Auftraggeber:

DFG-Graduiertenkolleg AGEESA

 

Hintergrund:

In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft werden Labor-Modellanlagen
konzipiert, in denen das Gesamtschicksal der radioaktiv markierten Verbindungen Bisphenol A und Nonylphenol bilanzierend untersucht werden soll. Dazu sind vorhandene Kleinanlagen so umzugestalten und zu optimieren, daß etwa im Bereich von maximal 5 L aerobe und anaerobe mikrobielle Vorgänge simuliert werden können. Die gasförmigen Produkte müssen quantitativ auf gebildetes 14CO2 untersucht werden können, um die Mineralisierung zu erfassen.
Anschließend werden Ausflußwasser und zurückbleibender Klärschlamm auf gelöste, extrahierbare radioaktive Anteile (Ausgangswirkstoff und Metaboliten) untersucht. Im zurückbleibenden Klärschlamm wird der 14C-haltige gebundene Anteil bestimmt und versucht, diesen durch spezielle Techniken in seiner Struktur weiter aufzuklären. Insgesamt soll eine Bilanz über das Verhalten der Modellverbindungen im Klärwerksprozeß aufgestellt werden. Entsprechende Arbeiten mit radioaktiv markierten Testsubstanzen in aquatischen Modellökosystemen wurden am Institut durchgeführt.
Die Modellapparaturen können gleichzeitig im Verbund mit anderen Arbeitsgruppen dazu dienen, die kalte Routineanalytik zu optimieren und mit Wirktests zu koppeln. Durch diese kombinierten Versuche werden sinnvolle Vergleiche zwischen Methoden radioaktiver Markierung sowie kalter Analytik einerseits und Methoden biologischer Wirkanalyse andererseits möglich.