Modellierung von Landschaftsentwicklungsszenarien für die Managementzone im Nationalpark Eifel (UBC)

-einschließlich spezieller Untersuchungen der Heuschrecken, Tagfalter und Vögel sowie der Ableitung von Monitoringparametern für die Offenlandentwicklung

Projektlaufzeit: 2004-2006

 

Bearbeitung:

Dr. rer. nat. Gottfried Lennartz (Ansprechpartner, gaiac)
Dr. rer. nat. Anja Coors
Anette Fürste (gaiac)
Dr. rer. nat. Thomas G. Preuß (Delphi-Programmierung)
Dr. Tido Strauss (gaiac)
Bernhard Theissen
Dr. rer. nat. Andreas Toschki
Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schäffer
Dr. rer. nat. Martina Roß-Nickoll
 

Projektpartner:

Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e.V. gaiac


Auftraggeber:

MUNLV (LÖBF) NRW

 

Hintergrund:

Im Rahmen der Diskussionen über Ziele und Perspektiven für den Truppenübungsplatz Vogelsang dient das Forschungsprojekt der Entscheidungsfindung zwischen möglichen Alternativen für die zukünftige Entwicklung des TÜP Vogelsangs im Nationalpark (NP) Eifel. Der Schwerpunkt des Projektes liegt hierbei auf der Modellierung verschiedener Landschaftsszenarien, die von der aktuellen Ist-Situation (Biotoptypen, Nutzung, Wildtiere etc.) ausgeht. Neben der aktuellen Ist-Situation (Szenarien 1, 3, 4) wird zusätzlich der Einfluss großer Weidetiere (Szenarium 2) mit in die Modellierung einbezogen.

Folgende Entwicklungsszenarien werden untersucht und modelliert:

Freie Sukzession (schließt Einfluss vorhandener Wildarten ein)
Freie Sukzession unter dem zusätzlichen Einfluss weiterer großer Weidetiere (unter Berücksichtigung von Wisent, Heckrind und Konik, Arten bzw. Arten-Kombination)
Gelenkte Entwicklung mit Schafbeweidung unter Berücksichtigung der Interaktionen Schafe und Wild, auch unter Einschluss parasitologischer Aspekte)
Gelenkte Entwicklung mit Mahd (unter Berücksichtigung von Varianten Mahdgutabräumung und von Mulchen einerseits und von notwendig erscheinender Nachbeweidung)
Als Darstellungsparameter für die Szenarienmodellierung sollen dienen:

Landschaftsstruktur (Wald, Buschland, Offenland)
Biozönologische Aspekte auf der Grundlage von Biotoptypen und Artenspektren
Landschaftsästhetische Aspekte (sofern sie den Zielen des NP konform sind)
Darüber hinaus sind Zusammenhänge zu verdeutlichen, die wesentlich für eine ganzjährige Freilandhaltung von Weidetieren sind.
Die Qualität der Modellierung von Landschaftsszenarien ist grundsätzlich von der Qualität der in das Modell eingespeisten Daten abhängig. Entscheidend hierbei ist, die relevanten Prozesse der Landschaftsentwicklung in Abhängigkeit von den zu modellierenden Szenarien aufzuzeigen und zu kategorisieren. Das Prinzip der Prozess-Ermittlung folgt hierbei der grundlegenden Vorstellung, von "dem räumlichen Nebeneinander auf das zeitliche Nacheinander" zu schließen. Zudem werden Luftbilder aus verschiedenen Zeiten analysiert. Folgende Datenerhebungen sind u.a. bereits durchgeführt worden, die z.T. im Jahr 2006 komplettiert werden: Vegetationskartierung (Neitzke 2005), bodenkundliche Kartierung (Hubrig 2005), Bodenanalytik (N-Gehalte, pH-Werte), Futterwertanalytik (Energiegehalte, Mineralstoffe und Spurenelemente), Quantitative Erfassung relevanter Pflanzenarten für Sukzessionsabläufe, Brutvogelkartierung, Kartierung Heuschrecken und Tagfalter, GIS-Analysen (3-D-Modell, Sichtachsen etc.).